Übersicht
Wie die Gelotologie entstand - William Fry - Norman Cousins

Wie funktioniert das Lachen? Was passiert dabei?

Dr. Patch Adams

Die Klinik-Clowns
Die Klinik-Clowns des Cirkus Schnick-Schnack in Herne

Humor in der Krankenpflege / Humor in der Heil- und Sonderschulpädagogik

Das Yogalachen nach Dr. Kataria

Die Lachbewegung in Deutschland

Humorkongress

“Über das Lachen” - Interview mit dem Lachforscher Michael Titze

Meldungen in den Medien zum Thema “Lachen und Gesundheit”

Weiterführende Informationen, Literaturhinweise
 

Wie die Gelotologie entstand - William Fry - Norman Cousins

Lachen hat in den letzten Jahrzehnten zunehmendes Interesse von  wissenschaftlicher Seite erfahren: In den sechziger Jahren kam es zur Begründung einer eigenen Forschungsdisziplin durch den Psychiater William Fry. Er nannte sie ,,Gelotologie“, zu deutsch: Lachforschung (griechisch ,gelos” = Gelächter). Zunächst belächelt, hat sie sich mittlerweile ernstes Ansehen erworben. Es kam zu einer Vielzahl von Studien, und einige von ihnen setzten sich mit dem Zusammenhang von Gesundheit und Lachen auseinander. Ein besonderer Impuls hierfür war die Krankheitsgeschichte des Journalisten Norman Cousins, der an Spondylarthritis ankylosans litt, einer chronischen Entzündung der Wirbelsäule, die äußerst schmerzhaft ist und als unheilbar gilt. Die Ärzte stuften seine Überlebenschance als sehr gering ein. Als er sah, dass ihm im Krankenhaus nicht mehr geholfen werden konnte, entschloss er sich zur Selbsttherapie. Er verließ das Krankenhaus, quartierte sich in ein Hotel ein und ließ sich systematisch zum Lachen bringen. Freunde und Bekannte mussten Witze erzählen oder lustige Geschichten vorlesen, im Fernseher lief Comedy. Cousins stellte fest, dass zehn Minuten intensives Lachen die Schmerzen für einige Zeit verschwinden ließ. Was er nur fühlte, wurde im Krankenhaus gemessen: Seine Blutwerte waren nach der Lachkur tatsächlich besser. Cousins hat sich gesund gelacht und ein Buch darüber geschrieben (Der Arzt in uns selbst). Siehe auch Norman Cousins “The Power Of Belief” (englisch). Ausführlicher Bericht über Norman Cousins.

Später gründete Cousins an der Universität von Los Angeles eine Abteilung für therapeutische Humorforschung. Sie blieb nicht die einzige ihrer Art. Die Mitglieder der Amerikanischen Vereinigung für therapeutischen Humor, die über 600 Ärzte und Psychologen zählt, plädieren dafür, Lachen auf Rezept zu verschreiben. In diesem Zusammenhang sind auch Patch Adams und die in Krankenhäusern tätigen Klinik-Clowns (CliniClowns) zu erwähnen.
Dass Lachen gesund ist, ist eine Volksweisheit, aber auch medizinische Erkenntnis. Und das gibt dem Treffen der organisierten Lacher in den Lachclubs wenn auch keinen ernsten, so doch zumindest einen ernsthaften Hintergrund. Gemeinsames Lachen ist also nicht albern sondern hilfreich. Ausführlicher Bericht über Noman Cousins (deutsch)

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Wie funktioniert das Lachen? - Was passiert dabei?

Wir ziehen die Mundwinkel nach oben. Wir grinsen - wir kichern - wir prusten ...   ... wir lachen, bis wir Bauchschmerzen bekommen: Der Mensch lacht, und zwar gerne und viel. Manchmal sogar, wenn er gar nichts zu lachen hat.

Die Nase legt sich in Falten, die Nasenlöcher weiten sich. Der Kopf wird zurückgeworfen, die Augen werden geschlossen. Der Zygomaticus - Muskel zieht den Mund nach oben und sorgt für einen glücklichen Ausdruck. Der Augenmuskel wird angespannt und aktiviert im Gehirn positive Gefühle. Der „Lachmuskel“ spannt 15 Gesichtsmuskeln an, darunter die des Tränensacks, so dass wir „unter Tränen lachen” können. Der Mund weitet sich, weil die Ein- und Ausatmung (stoßweise) vervielfacht wird. Dabei werden die Stimmbänder in Schwingung versetzt, so dass es die typischen stakkatoartigen Lachlaute gibt.
Oft überfällt uns der Lachvirus wie eine Infektion ohne Inkubationszeit. Dann sind wir nahezu wehrlos. Brustkorb und Zwerchfell schütteln sich, Pulsfrequenz und Blutdruck steigen rapide, das Gesicht rötet sich, der sich krümmende Oberkörper entlastet die straff gespannten Bauchmuskeln. Zur selben Zeit füllen sich die Lungenflügel bis zum Bersten, um den Atem mit etwa 100 Km/h durch die Luftröhre zu pressen. Dabei wird eine Folge stoßweiser vorgebrachter Laute hörbar. Das Zwerchfell „hüpft“ und massiert die Eingeweide. Das ganze dauert etwa 5 Sekunden und wiederholt sich sodann ein zweites oder drittes mal. Dann lässt die Anspannung nach, der Blutdruck normalisiert sich, ein angenehmer Zustand von Entspannung setzt ein.

Lachen ist Ausdruck von Befreiung und Spannungslösung. Im Lachen steigen wir aus jeglicher Selbstkontrolle aus. Wir überlassen uns ganz der „Weisheit des Körpers“ - so wie das auch ein neugeborenes Kind tut. Damit kann die ursprünglichste und reinste Lebensfreude fließen.

Bei Frauen und Männern gibt es auch hier den kleinen Unterschied: Während Männer ca. mit 270 Hertz / Sekunde lachen, bringen es die Frauen auf immerhin 500 Hertz. Obertöne erreichen sogar bis zu 6.000 Hertz pro Sekunde.

Kinder lachen oder lächeln durchschnittlich 400 mal am Tag, während den Erwachsenen das Lachen mehr und mehr zu vergehen scheint: Sie lachen durchschnittlich nur noch 15 mal am Tag. Die Tendenz ist bedauerlicherweise weiterhin sinkend. Verschiedenen Studien zufolge wurde vor 40 Jahren drei mal mehr gelacht als heute. Das ist um so bedauerlicher als das Lachen mit Sicherheit die beste Medizin ist. Bis zu 300 verschiedene Muskeln werden bei einem Lachvorgang aktiviert. Lachen ist wie innerliches Jogging des Organismus und gleichzeitig Balsam für die Seele.

Der „normale Erwachsene“ findet sich in der alternativen Welt des Humors oft nicht zurecht, insbesondere dann, wenn er an die gesellschaftlichen Spielregeln besonders stark angepasst ist. Doch auch der humorloseste Mensch kann seinen „Sinn für Humor“ (wieder-)entdecken, indem er den Weg zurück in die Kindheit einschlägt. Der Clown, der mittlerweile in der Erwachsenenbildung als Seminarleiter fungiert, wird ihm dabei hilfreich zur Seite stehen! Mit ihm zusammen kann jener Perspektivenwandel vollzogen werden, der es ermöglicht, das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten - und dadurch Widersprüche, Absurditäten und Ungereimtheiten zu entdecken, die grundsätzlich komisch sein können.

Lachen öffnet Türen und Herzen. Wer viel lacht und lächelt, ist in der Regel mit sich selbst zufrieden und wer mit sich selbst zufrieden ist, hat immer genug Grund, seiner Heiterkeit freien Lauf zu lassen. Fängt man erst mal richtig zu lachen an, setzt schnell ein positiver Kreislauf ein: Ein vermeintlich hartes Schicksal lässt sich leichter ertragen, die Arbeit geht besser von der Hand und macht dementsprechend mehr und mehr Spaß, usw. Menschen mit Humor meistern ihre Karriere zumeist spielerisch, Grieskrämer tun sich schwer und sind selbst bei guter Qualifikation meist nicht so erfolgreich wie fröhliche Menschen.
Lachen lockert Komplexe, ebnet psychologische Hemmschwellen, bereinigt „schwierige“ Situationen: Wer kennt das nicht, kleine Verlegenheitsmomente können in jeder noch so eingespielten Gruppe auftreten, sei es privat oder am Arbeitsplatz, da hilft oft ein kleiner Witz (muss noch nicht mal so witzig sein, gelacht wird dennoch, aus der angespannten Situation heraus), um die Gruppe zum Prusten zu bringen. Danach ist die allgemeine Stimmung gleich viel lockerer. Lachen ist das gesündeste Ventil, um angestaute Aggressionen abzulassen.

„Bleib immer Kind im Herzen, weil Kinder glücklich sind“, die moderne Lachforschung macht deutlich, wieviel Wahrheit in diesem Spruch liegt, der so manches Poesiealbum ziert. Hat man sich erst einmal bewusst gemacht wie gut das Lachen tut, ist es leichter, damit anzufangen, in den positiven Kreislauf einzusteigen. Auch wenn Ihnen wirklich nicht zum Lachen zumute ist, lachen Sie trotzdem: So paradox es klingen mag: Lachen kann „trainiert“ werden.
Durch die Anregung der betreffenden Muskeln und das Ingangsetzen physiologischer Vorgänge wird man fröhlicher. Das Lachen fällt dann immer leichter und die schützende Hand des Frohsinns hält Trauer und Frust besser von uns fern.
In England gibt es sogar schon das „Lachen auf Rezept“, speziell ausgebildete Lachtherapeuten bringen ihren Patienten die Fröhlichkeit und die Gesundheit zurück. Lesen Sie, wie sich das Lachen auf Körper, Psyche und Geist auswirkt:
Der Lachende überlässt seinen Körper sich selbst; er verzichtet auf „Kontrolle“. So ist das Lachen unverkennbar Ausdruck einer naiven Lebensfreude, die keiner vernünftigen Begründung bedarf und keine normative Reglementierung erträgt. Im Lachen offenbart sich die affektive Lebendigkeit des Menschen in seiner ursprünglichsten Weise. Die Lachforscher haben den physischen Akt des Lachens mit einer Befreiung in Zusammenhang gebracht, die Spannungen auflöst, Selbstheilungskräfte mobilisiert und den Energiefluss im Körper erleichtert. Psychologisch lässt sich das als eine Freisetzung von aggressiver Energie verstehen. So interpretiert die Wissenschaft das Zähnezeigen und die typischen Lautäußerungen beim Lachen als eine ritualisierte archaische Drohgebärde.

Die heilsame Wirkung des Lachens ist heute ein wichtiges Thema in der Psychotherapie. So versucht man mit Hilfe bestimmter provokativer Gesprächstechniken auf Seiten des Patienten eine „Humorreaktion“ hervorzurufen - das heißt Erkenntnisse anzuregen, die mit Erheiterung einhergehen und sich im Lächeln und / oder Lachen äußern. Zusätzlich wird versucht, die physiologische Heilkraft des Lachens durch bestimmte averbale Übungen in Gang zu setzen. Am bekanntesten in diesem Zusammenhang ist das "Yogalachen", das in indischen Lachklubs entwickelt wurde (Dr. Madan Kataria nennt es das „self- inducing laughter”, es ist „Lachen ohne Witz“). Lachclubs gibt es inzwischen weltweit.

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Dr. Patch Adams

Die Vorzeige-Figur der Humor-Mediziner ist Patch Adams den Robin Williams 1999 in dem gleichnamigen Film mimte. Er hat in Arlington (Virginia) ein Institut gegründet, das keine Tabus im Umgang mit Tod und Krankheit kennt. Todkranken tritt er als Engel gegenüber, ein Mädchen mit einem sichtbaren Tumor im Gesicht konfrontierte er mit einer Tumor-Attrappe: „Das macht Freude, das hilft“, sagte Adams. „Wenn ich auftrete, haben die Patienten keine Zeit mehr, an ihre Krankheit zu denken“.
Nach Adams‘ nicht immer so drastischen Pioniertaten begann man in den USA ab 1985, in Kinderkliniken mit Clowns zu arbeiten, Anfang der neunziger Jahre kam die Idee nach Europa.

In den USA verfügen bereits etliche Kliniken über Humorräume zur Erheiterung der Patienten. In West Virginia will der Patch Adams das erste humororientierte Krankenhaus aufbauen. Adams ist durch einen Hollywood-Film über sein „närrisches Krankenhaus“ weltberühmt geworden. Inzwischen arbeiten in einer Anzahl von Krankenhäusern CliniClowns, die den Patienten auf ihre Art wirksam bei der Gesundung zur Seite stehen. Link zu Patch Adams “The Gesundheit! Institute”.

 

 

Die Klinikclowns

Langsam beginnt sich das Lachen auch in den sonst eher humorlosen Hospitälern Bahn zu brechen. Die Idee der Klinikclowns kommt aus den USA. Man hat hier den griechischen Arzt Hippokrates und seine Empfehlung, der Mediziner solle seinem Patienten fröhlich, heiter und strahlend begegnen, früher beherzigt als in Europa. “Als wir in Stanford mit den Forschungen begannen”, erinnert sich Prof. Dr. William Fry, der grosse, alte Mann der Lachforschung, “herrschte in der Medizin Konsens darüber, dass Humor und Krankenhaus nichts miteinander zu tun haben. Bis Patch Adams kam.”


Gesundheit! Die Geschichte der Klinikclowns
„Hatschi!“ – „Gesundheit!“: im Mittelalter der fromme Wunsch, das niesende Gegenüber möge sich nur eine Erkältung und nicht die Pest geholt haben. Heute gehört „Gesundheit“ - wie „Kindergarten“ und „Zeitgeist“ - zu der Handvoll deutscher Worte, die an vielen Orten der Welt gebraucht und verstanden werden.

Lachen ist gesund
In den meisten Krankenhäusern haben Kinder wenig zu lachen.
Kinder kommen - oft völlig unvorbereitet - in eine unbekannte, fremde Welt, die sehr bedrohlich erscheint. Sie haben Schmerzen, leiden unter dem Verlust der häuslichen Umgebung, vermissen ihre Familie und Freunde....



Circus Schnick-Schnack ... Klinik-Clowns ganz in unserer Nähe

Ja, es gibt sie ... die Klinik-Clowns - in unserer Nachbarstadt Herne kann man sie finden, und zwar im Mehrgenerationenhaus, Roonstraße 22.

Ihr Leitsatz: ”Wir wollen den Segen, den wir empfangen, weiter geben”

Ein Auszug dem Faltblatt des Circus Schnick-Schnack
“Achtung Klinik-Clowns
”:

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Ein Besuch des Circus lohnt immer - vielleicht zunächst einmal auf dessen Website, später dann ist in jedem Fall ein realer Besuch - vielleicht im Circus Café - in Herne, Roonstraße 22 zu empfehlen.



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Humor und Lachen in der Krankenpflege und in der Heilpädagogik
Hinweis auch auf “Seminarfacharbeiten - Jahresarbeiten zum Thema Lachen”

Zu diesem Thema finden Sie unter den folgenden Links weitere Informationen:

Dr. Michael Titze: Therapeutischer Humor - Die heilende Kraft des Lachens - zur Website von Dr. Titze -
Video mit Dr. Titze

Vortrag Da gibt es nichts zu lachen" - Adelheid von Herz, Krankenschwester in einem Hospital für palliative Medizin

Humor als Pflegekonzept heisst, ...
Humor, die Medizin mit positiver Nebenwirkung von Yvonne Staat

Iren Bischofberger: Humor + Pflege - Humor als Pflegekonzept
“If I am too busy to laugh, I am too busy... “  -
“Lieber Sonne im Herzen als einen Schatten auf der Lunge... “

John Gilman: Buchbesprechung:
„Das kann ja heiter werden – Humor und Lachen in der Pflege“ von Iren Bischofberger (pdf-Datei 184 KB)

Das Humormaganzin -
“Lachen in Forschung und Alltag” Seite2: "Humor in der Krankenpflege"

Humor in der Heil- und Sonderschulpädagogik -  Ist es lustig, behindert zu sein? von Hans Georg Lauer (pdf-Datei 42 KB)

“Humor als wichtiges Element in der Pflegebeziehung" von Frau Karin Katzengruber 
Fachbereichsarbeit vom 20. Mai 2003 (pdf-Datei 491 KB)

Kinderhospiz Balthasar  "Leben Lachen Sterben Trauern"

Bücher zum Thema «Therapeutischer Humor»

Lachen ist die beste Medizin - Clowns in den Kinderkliniken

Esther Grunemann (EFH Freiburg)
Abschlussarbeit: "Humor ist, wenn man trotzdem lacht" - Humor und palliative Care
(Dezember 2006)

Facharbeit von Frau Christina Elser aus August 2007 zur schriftlichen Prüfung zur Pflegeexpertin für Menschen im Wachkoma mit dem Thema
"Humor in der Pflege und Alltagsgestaltung mit Menschen im Wachkoma"
Wir danken Frau Elser für die Erlaubnis, ihre Arbeit auf unserer Website veröffentlichen zu dürfen.
Zur Arbeit (pdf-Datei 395KB)
 

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Das Yogalachen nach Dr. Kataria

In den Lachclubs wird nach der Methode des indischen Arztes Dr. Madan Kataria gelacht. Hierbei werden Elemente des Hasya-Yoga und der Lachtherapie miteinander verbunden. Dr. Kataria nennt diese Art des Lachens auch das “self inducing laughter” - das Lachen, welches sich selbst in Gang setzt. Die Notwendigkeit, über einen Witz zu lachen, entfällt (laughter without reason). Um lachen zu können, ist der “Umweg” über das Kopfhirn nicht erforderlich, die Pointe des Witzes muss nicht erst verstanden werden. Es ist ein Lachen, wie es die kleinen Kinder tun .... sie brauchen keinen Grund, weil sie die “kindliche Leichtigkeit und Unbefangenheit” noch nicht verloren haben. Dr. Katarian  beschreibt, wie  in ihm die Idee zum Lachyoga entstanden ist (pdf-Datei 80 kb).
Dr. Kataria begann, Mitte der neunziger Jahre in Bombay Menschen zu einem ca. 20minütigen morgendlichen Gruppengelächter in einem Park zu versammeln. 1995 wurde von ihm der erste Lachclub gegründet. Seitdem finden Lachclubs immer mehr Anhänger. Deren Mitglieder treffen sich regelmäßig zu Lachübungen.
 

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Die Lachbewegung in Deutschland

In den Lachclubs versuchen deren Mitglieder, von den Erkenntnissen der Gelotologie zu profitieren. Und so ist Lachen auch in Deutschland zu einer Bewegung geworden.
Wer lacht, schaut sich selbst von außen zu. Und natürlich den anderen. Lachen ist ein soziales Phänomen, deshalb funktioniert es im Club so gut. Wenn andere lachen, lacht man mit. Das Lachtraining soll Lebensgeister wecken, munter machen, heilen, helfen. Und tatsächlich: Nach einer halben Stunde ,,Hoohoo, Hahaha“ fühlt man sich angenehm beschwingt. Man steht dann etwas über den Dingen, auch über solchen Kleinigkeiten wie Vorwürfen von Vereinsmeierei oder Unspontaneität. Das liegt an den Hormonen. Wenn sich der Körper vor Lachen schüttelt, schüttet er Hormone aus, die die Heiterkeit noch weiter anstacheln. Zusätzlich steigt durch andauerndes Gelächter auch die Anzahl der Immunglobuline und der T-Lymphozyten im Körper. Die sollen gegen vielerlei schützen: Gegen Viruserkrankungen, Herzinfarkt und Krebs.

Lachen ist für den französischen Philosophen Henri Bergson nicht „begreifbar“, es entziehe sich geradezu jeder begrifflichen Erkenntnis. Es sei wie die Schaumkrone auf einer Meereswoge, und der Theoretiker des Lachens sei wie ein Kind, das den Schaum mit der Hand abschöpfe und sich wundere, dass gleich darauf nur noch ein paar Wassertropfen durch seine Finger rinnen, viel salziger, viel bitterer als das Wasser der Welle, die den Schaum an den Sand trug. Das Lachen ist eine Reaktion des Körpers, in der dieser sich gegen Vergeistigung, Rationalisierung und Abstraktion behauptet.  
Hinweis auch auf    “Die Geschichte der Lachbewegung”

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Humorkongress

In unregelmäßigen Abständen  treffen sich die Gelotologen zum Humorkongress. Dort werden Erfahrungen über den Einsatz von Humor in der Psychotherapie ausgetauscht, neue Erkenntnisse der Schulmedizin zu den Wirkungen des Lachens vorgestellt. Der Erste und der Zweite Deutsche Humorkongress fanden in Stuttgart, der 3. Deutsche Humorkongress fand im Oktober 2004 in Essen statt - Duchführung: HumorCare Deutschland e.V.Bilder vom Essener Kongress.

Die Fach- und Lachliteratur ist voll von Beispielen, wie Therapeuten ihre Patienten mit Witz und Humor provozieren und sie damit zwingen, eine neue Sichtweise auf ihre Probleme einzunehmen. Aber nicht bei nur seelischen Problemen soll Lachen heilen helfen.

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Video mit dem Lachforscher Dr. Michael Titze


   Weiterführende Informationen, Literaturhinweise


Sammlung von Links zum Thema “Humorforschung”

Häufig gestellte Fragen und deren Beantwortung aus wissenschaftlicher Sicht von Dr. Michael Titze, 1. Vorsitzender von HumorCare, Deutschland. Zur Website von Dr. Michael Titze


Carl von Ossietzky Universität Oldenburg: “Der Beitrag des Sinns für Humor zur Bewältigung belastender Emotionen” - verfasst von Isabel Cantero Roca, Ilse Riemer, Claudia Schaa (pdf-Datei 41 KB)


Die gesundheitsfördernde Wirkung des Lachens- eine Zusammenfassung von Forschungsergebnissen und empirischen Erfahrungen von Dr. Roland Schutzbach, Philosoph (pdf-Datei 273 KB)



Literaturlisten:
Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Vielzahl an Büchern, die sich mit nahezu allen Aspekten des Lachens  aus heiterer und ernster Sicht befassen: